Rechtsschulen des sunnitischen Islams

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20 Ara 2006
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Der Islam ist in mehrere Richtungen gespalten. Die Sunniten bilden mit etwa 90 % die zahlenmäßig größte Gruppierung. Sie unterteilen sich wiederum in die sunnitischen Rechtsschulen der Hanafiten, Malikiten, Hanbaliten und Schafiiten.

Die Hanafiten:
Die Hanafiten oder auch Hanefiten (arabisch: حنفى مذاهب‎) sind eine der vier Rechtsschulen (Madhahib) des sunnitischenIslams, die sich seit fast tausend Jahren gegenseitig als rechtmäßig betrachten. Sie gehen auf Abu Hanifa an-Nu'man ibn Thabit (auch al-Imâm al-A‘zam (der größte Imâm) genannt), vor allem aber auf dessen Schüler Abu Yusuf und ash-Shaibani zurück.
Die hanafitische Rechtschule ist seit dem Ende der Zeit der Umayyaden vorherrschend. Sie ist die am weitesten verbreitete Rechtsschule, der etwa 50% der Sunniten folgen. Heute bilden sie mit mehr als 350.335.000 Anhängern (etwa 42,9%) der Muslime insgesamt die größte Gruppe. Sie sind Maturidiyya, das bedeutet das sie in feinen Glaubensfragen (siehe auch Aqida) Abu Mansur al-Maturidi folgen, dadurch sind sie vorallem Gegner der Mu'tazila.

Die Malikiten:
Die Malikiten االمالكية , المالكيّونsind eine der vier anerkannten Rechtsschulen (Madhahib) des sunnitischenIslams.
Die malikitische Rechtsschule geht zurück auf Malik Ibn Anas ibn Malik al-Asbahi (um 708-795). Sein Hauptwerk, der Muwatta, ist die Grundlage der Rechtsschule, in dem aber das juristische Denken noch nicht zur Rechtswissenschaft wurde; dies sollte seinem Schüler und ebenfalls madhhab-Gründer al-Schafii vorbehalten sein.
Die malikitische Rechtsschule verbreitete sich vom Kernland des Islams aus zunächst in Ägypten, in Ifriqiya (Nordafrika), im Maghreb, von dort aus im islamischen Spanien, ferner im Sudan, sowie in Nigeria, Kuwait und Bahrain.

Die Hanbaliten:
Diese Rechtsschule des Islams geht auf Ahmad ibn Hanbal (780–855) zurück, der unter anderem Schüler Muhammad ibn Idris al-Schafiis (767–820) und des HanafitenAbu Yusuf war, wurde jedoch erst von seinen Schülern institutionalisiert. Ibn Hanbal billigte neben demKoran und derSunna vor allem dem Konsens der islamischen Gemeinde (Umma) eine wichtige Stellung zu. Der Hanbalismus ist besonders in dogmatischen und in Fragen des Kultus sehr konservativ und strikt.
Muhammad ibn Abd al-Wahhab wurde über Ibn Taimiyya vom Hanbalismus entscheidend beeinflusst.
Die Hanbaliten sind die kleinste Rechtsschule des sunnitischen Islam, der nur etwa 5 % der Sunniten anhängen. Saudi-Arabien ist, nach dem in den 1920er Jahren der Hanbalismus zwangsweise im Hedschas eingeführt wurde, ganz überwiegend hanbalitisch. Die Hanbaliten üben aber aufgrund des Einflusses von Saudi-Arabien, in dem die heiligen Stätten Mekka und Medina liegen und zu denen jedes Jahr die große Pilgerfahrt, der Hadsch, stattfindet, einen überproportionalen Einfluss auf die gesamte sunnitische Gemeinschaft aus.

Die Schafiiten:
Die schafiitische Rechtsschule gilt als Mittelweg zwischen der relativ pragmatischen Rechtsschule der Hanafiten und der recht konservativen Rechtsschule der Malikiten.
Sie geht zurück auf Muhammad ibn Idris al-Schafii (767-820), der die beiden früher entstandenen Rechtsschulen im Irak studierte und später in Ägypten wirkte.
Schafiiten gibt es heute vor allem in Ostafrika, Unterägypten, dem Süden der arabischen Halbinsel, im Libanon, in Jordanien, Indonesien, Süd-Thailand, Malaysia, im Süden der Philippinen, sowie in Brunei
Aber auch die Mehrheit der Kurden in der Türkei, dem Syrien und im Iran sind Schafiiten.


 
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